27 January, 2024

Hitzestress und Anpassungsmaßnahmen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg

Authors

Dalia Kellou, Inga Menke, Theresa Rauch, Niels Souverijns, Raluca Davidel, Miechel De Paep, Florian König

Zusammenfassung

Der menschengemachte Klimawandel hat weltweit zu einer beispiellosen Veränderung des Klimas geführt. Städte sind dabei besonders anfällig für Hitzestress aufgrund des Hitzeinseleffekts, welcher durch Faktoren wie die Versiegelung von Flächen, den Mangel an Vegetation und städtische Aktivitäten verstärkt wird. Deshalb betrachten wir in diesem Bericht die Folgen des Klimawandels auf die Metropolregion Berlin-Brandenburg, mit einem speziellen Fokus auf die Auswirkungen von Hitzestress und die Entwicklung von Anpassungsstrategien. Er nutzt detaillierte Hitzestressmodellierungen, um die Auswirkungen von Nachverdichtung und Stadtplanung auf die regionale Hitzebelastung zu analysieren und zu visualisieren.

Eine Modellierung von Temperatur- und Hitzestress-Indikatoren bietet detaillierte, hochaufgelöste Informationen für die Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die Ergebnisse zeigen besonders hitzestressanfällige Gegenden und heben die Wichtigkeit großer, alter Bäume, sowie eines zusammenhängenden Blätterdachs für deren kühlende Wirkung hervor. Versiegelte Flächen wie Parkplätze, aber auch Schulhöfe und Spielplätze ohne schattenspendende Bäume heizen sich dagegen besonders auf.

Berlin heatstress max
Durchschnittlicher Hitzestress über 24 Stunden (exemplarisch für den 25.7.2019)
Berlin heatstress mean
Hitzestress am heißesten Punkt des Tages - meist um 15 Uhr (exemplarisch für den 25.7.2019)

In der Analyse werden drei Zukunftsszenarien betrachtet: Die Fortführung der aktuellen Politik, ein verzögertes Handeln und die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 °C. Jedes dieser Szenarien wird hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Region untersucht, wobei deutlich wird, dass schnelle und entschlossene Maßnahmen zur Dekarbonisierung und Anpassung unabdingbar sind.

Am Beispiel der Greifswalder Straße wurden verschiedene Bebauungsoptionen für die Nachverdichtung erstellt und auf ihre Resilienz gegen Hitzestress analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass eine Kombination aus reduzierter Grundflächenversiegelung und der Schaffung großer, zusammenhängender Grünflächen (Biotopverbunde) mit Bäumen die effektivste Strategie zur Reduzierung der Hitzebelastung darstellt.

Die vorgeschlagenen Bebauungsszenarien wurden zudem unter Verwendung des SWECO Sustainability Compass hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Dabei schneidet das Szenario, welches sowohl den bebauten als auch den offenen Raum optimiert, am besten ab.

Zusammenfassend betont der Bericht die Wichtigkeit von Grünflächen und einer nachhaltigen Stadtplanung zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere des Hitzestresses, in städtischen Gebieten. Er bietet wertvolle Erkenntnisse und Empfehlungen für Politik und Stadtplanung, um die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels zu erhöhen.

Download der Daten

Daten für verschiedene Indikatoren mit 30m Auflösung (heute und zukünftige Szenarien im PNG-Format) und 1m für Hitzestress in Berlin.

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